Wärmeversorgung der Staufer-Kaserne Pfullendorf
Das Pilotprojekt „Geothermische Wärmeversorgung der Staufer-Kaserne“ in Pfullendorf ist ein Leuchtturmprojekt der Bundeswehr, die versucht, in ihren Liegenschaften einen deutlichen Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten. Die Bundeswehr ist bestrebt, bei der Energieversorgung ihrer Gebäude vermehrt auf Erneuerbare Energien zu setzen und hat mit der Projektentwicklung einer Geothermieanlage im Jahr 2008 begonnen.
Nach der Durchführung von Voruntersuchungen wurden die Förder- und Injektionsbohrungen in den Jahren 2012 und 2013 abgeteuft. Im Jahr 2015 wurde die Geothermie Neubrandenburg GmbH (GTN) damit beauftragt, eine geothermische Heizzentrale zu planen. Aus ca. 1.450 m Tiefe wird salzhaltige Sole mit einer Temperatur von 76 °C gefördert. Aufgrund der starken Mineralisation der Thermalsole und des hohen Gasgehaltes besteht für den Standort ein deutlich erhöhtes Korrosionspotential sowie die Möglichkeit zur Partikelbildung. Der in Deutschland einmalige hohe Gasgehalt wurde bei der Planung berücksichtigt und eine innovative Druckhaltung konzipiert, die es ermöglicht, das Gas auch in der Injektionsleitung in Lösung zu halten. Die Scalings in der Obertageanlage werden dadurch maßgeblich reduziert. Zudem wurden geeignete Filtrations- und Schutzgassysteme installiert.
Das geothermische Heizwerk in Pfullendorf speist das Nahwärmenetz der Kaserne und versorgt ganzjährig 95 % der benötigten Wärmeenergie der Liegenschaft. Durch Absenken der Netztemperaturen und Modernisierungen an den Abnehmerstrukturen soll dieser Anteil perspektivisch weiter gesteigert werden.