Aquiferwärmespeicher für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Neubrandenburg
Bemühungen zur Minimierung des Primärenergieeinsatzes durch eine Kopplung verschiedener Prozesse der Energiewandlung (z. B. Kraft-Wärme-Kopplung) werden häufig durch ein jahreszeitliches Auseinanderklaffen von Energieangebot und Energienachfrage behindert. Effiziente und zu geringen spezifischen Kosten herstellbare Langzeit-Speicher für Wärme und Kälte könnten hier Abhilfe schaffen.
In Neubrandenburg, wo ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit 77 MW elektrischer Leistung betrieben wird, dient der tiefe Untergrund als Speicher. Im Sommer wird Kraftwerksabwärme, die ansonsten über den Kühlturm vernichtet worden wären, in den Untergrund geleitet. Dazu wird einer 1.200 m tiefen Bohrung Wasser mit ca. 45 °C entnommen ("kalte Speicherseite") und nach Aufheizung in eine weitere Bohrung ("warme Speicherseite") injiziert. Die Bohrungen befinden sich in einem Abstand von 1.300 m. Durch die Injektion des warmen Wassers formt sich eine künstliche „geothermische Zone“. Im Winter wird die Strömungsrichtung im System gewechselt. Das jetzt der „warmen Speicherseite" entnommene Thermalwasser hat zu Beginn der Heizperiode eine Temperatur von ca. 85 °C und am Ende der Entnahmeperiode etwa 75 °C. Die Wärme wird in ein Niedertemperaturnetz geleitet und verdrängt hier den Betrieb der Gasbrenner in den Spitzenlastkesseln.
- Numerische Simulation des Aquiferspeicherbetriebes
- Planung, Ausschreibung und Baubetreuung für den Aquifer-Wärmespeicher inkl. der Bohrungen, des zugehörigen Rohrleitungsbaus, der Elektrotechnik und der Automatisation
- F&E und permanentes Monitoring der Betriebsdaten, des Wassers, der Scales und der eingesetzten Materialien