Humboldt Forum – Projektabschluss für GTN nach 10 Jahren
Mit Errichtung der letzten 20 Erdwärmesonden, des Sondenfeldes Nord 1 West, inklusive der Temperaturmessstellen, wurde der letzte Bauabschnitt der geothermischen Wärmequellanlage im Oktober dieses Jahres abgeschlossen und in Betrieb genommen. Der Bauabschnitt wurde bislang von der Baustelle der Berliner U-Bahn U5 belegt, weshalb eine Errichtung erst nach der offiziellen Eröffnung des Humboldt Forums möglich war.
Das Humboldt Forum in Berlin wurde am 17. Dezember 2020 zunächst digital und am 20. Juli 2021 für den regulären Betrieb eröffnet. Für GTN ist diese Eröffnung etwas ganz Besonderes, da es sich um eines der größten Projekte der Firmengeschichte handelt.
Im Jahr 2011 wurde GTN im Zuge der Entwurfsplanung des Gebäudes und kurz vor Beginn der Rohbauarbeiten mit der Planung von Energiepfählen und Erdwärmesondenfeldern beauftragt. Die Energiepfähle sind in die Fundamentpfähle des Portal 3 unter der Kuppel im Beton eingegossen und waren somit eines der ersten technischen Bauwerke des gesamten Gebäudes.
Die besondere Herausforderung bei der Planung der Erdwärmesondenfelder war das Fundament des ehemaligen Palastes der Republik - die Palastwanne. Ungefähr die Hälfte der Erdwärmsonden befinden sich im Bereich der Palastwanne, so dass die ca. 2 m dicke Stahlbetonschicht durchbohrt und im Anschluss wieder abgedichtet werden musste. Wie sich bei den Bohrarbeiten im Jahr 2019 herausstellte, war der Materialverschleiß nochmals deutlich höher als eingeplant.
Im weiteren Verlauf des Projektes wurde GTN mit der Planung und Bauüberwachung des Energiekonzeptes, der Wärmezentrale sowie der Kälteanlage des Gebäudes beauftragt. Wesentlicher Bestandteil des innovativen und komplexen Energiekonzeptes ist die Integration der geothermischen Quellenergie in das Gesamtenergiekonzept des Gebäudes.
Das Humboldt Forum verfügt über einen Eisspeicher, der in Spitzenlastzeiten die Kompressionskältemaschinen bei der Kälteerzeugung unterstützt. Die Beladung des Eisspeichers erfolgt nachts. Dadurch konnte die Auslegungsleistung der Kältemaschinen und der notwendigen Rückkühlwerke verringert werden.
Eine besonders hohe Energieeffizienz wird jedoch durch die Wärmepumpenanlage erzielt, die die Erdwärme als Quellenergie nutzt. Sie ist so aufgebaut, dass das Gebäude im Sommer über eine Bauteilaktivierung gekühlt wird und im Winter Niedrigtemperatursysteme wie Fußbodenheizungen und Unterflurkonvektoren bedient werden.
Mit der Fertigstellung des Dachcafés und des Sondenfeldes Nord 1 West ist GTN von der ersten bis zum Abschluss aller Baumaßnahmen des Projektes tätig gewesen. Die Mitarbeit am Berliner Stadtschloss hat uns über viele Jahre geprägt und wir sind stolz darauf, dabei gewesen zu sein.