Bundeswehr heizt in Pfullendorf mit Geothermie
Im November 2020 konnte nach mehrjähriger Bauzeit die geothermische Versorgung der Staufer-Kaserne in Pfullendorf in den Probebetrieb gehen.
Thermalwasser wird am Standort aus einer Förderbohrung, die bis in eine Tiefe von 1.400 m reicht, mit einer Temperatur von 78 °C an die Erdoberfläche gepumpt. Nachdem der Wasserstrom von 75 m³/h seine Wärme an das Fernwärmenetz der Kaserne übertragen hat, wird er anschließend über eine zweite Bohrung wieder zurück in den Untergrund geleitet.
Die Planung und der Bau der Anlage gestaltete sich besonders herausfordernd, da im Wasser außergewöhnlich viel natürliches Kohlendioxid gelöst ist. Jeder Liter Wasser enthält 6 Liter des Gases. Dieses könnte freigesetzt werden und mannigfaltige Probleme auslösen, wenn der Druck in der Anlage abfallen würde.
Mit der neuen Geothermieanlage kann zukünftig der Wärmebedarf der Bundeswehrliegenschaft von ca. 6.000 … 8.000 MWh im Jahr fast gänzlich gedeckt werden. Mit der entsprechenden Einsparung von Erdgas kommt man dem Ziel der CO2-Neutralität, das neben dem Einsatz der Geothermie von der Bundeswehr auch durch die Errichtung von Photovoltaikanlagen verfolgt wird, einen bedeutenden Schritt näher.
Einen Videobericht finden Sie unter https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/soldaten-geothermie-100.html.